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beim Fachbereich Führungsunterstützung

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Facheinheit Führungsunterstützung stellt sich vor

Führungsunterstützungsgruppe besucht Feuerwehr Uhingen

Die Führungseinheit

Der Fachbereich »Führungsunterstützung« bildet die Führungseinheit (auch Führungsunterstützungsgruppe) für größere Einsätze der Feuerwehr Göppingen. Die Expertengruppe ermöglicht dabei dem Einsatzleiter eine verbesserte Einsatzführung im Umgang mit einsatzrelevanten Informationen und bei der Koordinierung der vielen Kräfte bei großen Einsätzen wie Hochwasserlagen, Bränden oder Verkehrsunfällen.

In den vergangenen Jahren hat sich in den Einsätzen der Feuerwehr Göppingen wiederholt gezeigt, dass die Einsatzleiter bei größeren Schadenslagen (sogenannten Punktlagen) oder Unwetterereignissen (sogenannten Flächenlagen) auf die Unterstützung einer Führungseinheit angewiesen sind und diese notwendig ist.

Seit 2008 besteht ein eigener Fachbereich innerhalb der Feuerwehr Göppingen. Seinerzeit gründeten 19 Einsatzkräfte aus unterschiedlichen Löschzügen der Stadtbezirke und der Innenstadt den neuen Fachbereich »Führungsunterstützung«.

Zurzeit sind 21 Frauen und Männer aus ganz Göppingen aktiv in der Facheinheit tätig. Sie engagieren sich dabei zusätzlich zu ihren Regeldiensten in diesem Fachbereich. Allein im Jahr 2019 sind sie zu insgesamt 14 Einsätzen alarmiert worden. Die Leitung der Einheit wird durch den stellvertretenden Kommandanten, Toni Brandt, ausgeübt.

Aufgaben

Die Aufgaben in einer Führungsunterstützungsgruppe sind vielfältig. Hier eine prägnante Übersicht der Wichtigsten:

  • Kommunikation: Die Facheinheit organisiert und koordiniert die Nachrichtenübermittlung von, zu und an der Einsatzstelle. Sie sorgt beispielsweise dafür, dass nur die Feuerwehrleute, die direkt miteinander sprechen müssen, auf demselben Kanal funken und so die Kommunikation am Einsatzort reibungslos läuft. Sie stellt auch die Dokumentation und Weiterleitung von Lagemeldungen an die Integrierte Leitstelle Göppingen sicher.
  • Ordnung des Raumes: Die Facheinheit ordnet auf Anweisung des Einsatzleiters die anrückenden Fahrzeuge den Bereichen zu, wo sie zum Einsatz kommen und erstellt eine entsprechende Übersichtsskizze der Einsatzstelle. Schließlich wird nicht jedes Fahrzeug ganz vorne gebraucht und würde nur unnötig An- oder Abfahrtswege versperren.
  • Bereitstellung und Reservenbildung: Die Führungsunterstützungsgruppe richtet auf Anweisung des Einsatzleiters Bereiche ein, wo nachrückende Kräfte gesammelt werden, um sie dann bei Bedarf schnell abzurufen, und an der Einsatzstelle einzusetzen.
  • Informationen: Die Führungsunterstützungsgruppe beschafft an der Einsatzstelle benötigte Informationen wie z. B. die Daten eines Gefahrstoffes und leitet diese an die entsprechenden Kräfte weiter. Außerdem wird eine Übersicht aller eingesetzter Kräfte, der Reserven sowie eine Lageskizze erstellt. Darauf kann der Einsatzleiter im Bedarfsfall schnell zugreifen.
  • Bearbeiten von Routineaufgaben für den Einsatzleiter: Zu solchen Routineaufgaben gehört beispielsweise die Organisation von Nachschub und Verpflegung für die Einsatzkräfte, aber auch die Planung einer Wasserversorgung für einen bestimmten Einsatzabschnitt kann eine Aufgabe sein. Das Vorbereiten von Lagebesprechungen ist ebenfalls eine Standardaufgabe.

Übungsdienste

Immer am ersten Donnerstag im Monat üben die Einsatzkräfte den Umgang mit der umfangreichen Technik sowie die Einsatztaktik und halten sich über aktuelle Entwicklungen und Gefahrenschwerpunkte in Göppingen auf dem Laufenden. Zusätzlich nimmt die Gruppe ständig an den größeren Übungen der Feuerwehr Göppingen teil.

In 14 Übungsdiensten im Jahr 2019, mit über 30 Stunden reiner Übungszeit, wurden unterschiedliche Übungen, Aus,- und Fortbildungen im Einsatzleitwagen, im Führungsraum, im Lehrsaal oder an Übungsobjekten durchgeführt. Hier werden auch Tätigkeiten zur Einsatzstellenkommunikation und -,dokumentation geübt sowie Objekte vor Ort besichtigt. Erkenntnisse aus Diensten zu besonderen Objekten werden auch zur Einsatzvorbereitung genutzt. Hierzu werden Objekt- und Einsatzpläne erstellt. Bei größeren Übungen der Feuerwehr Göppingen wirkt die Führungsunterstützungsgruppe immer mit.

Punkt - und Flächenlagen

Die Facheinheit wird insbesondere bei sogenannten Punkt- und Flächenlagen alarmiert.

Bei Punktlagen, also bei Einsätzen in schwierigen Objekten (Kliniken, Hochhäusern, Schulen, Pflegeheime, Mehrfamilienhäuser mit Tiefgarage, Industrieanlagen, …) und größeren Schadensereignissen vor Ort, steht dem Einsatzleiter die Führungseinheit unterstützend zur Seite.

Bei sogenannten Flächenlagen (Unwetterereignisse, die häufig die Abarbeitung vieler Einsatzstellen zur gleichen Zeit bedeuten) wird die Einsatzzentrale der Hauptfeuerwache Göppingen besetzt, um bei der Abwicklung der Einsatzaufträge den Einsatzleiter zu unterstützen.

Schema zur Abarbeitung einer Flächenlage:

Die Abarbeitung einer Flächenlagen erfolgt nach einer eingeübten und standardisierten Vorgehensweise. Die Feuerwehr Göppingen greift hier ausschließlich auf das gelehrte Führungssystem der Landesfeuerwehrschule Baden-Württemberg zurück. Demnach werden Einsatzaufträge, die von der Leitstelle übermittelt werden, von einem sogenannten Sichter in der Einsatzzentrale erfasst und priorisiert. Anschließend erfolgt die Zuteilung der Einsatzstellen an die besetzten Feuerwehrfahrzeuge durch den Einsatzleiter. Zwei Funker übermitteln Einsatzaufträge an Fahrzeuge, nehmen Lagemeldungen sowie Nachforderungen an Personal und Material entgegen und dokumentieren diese. Ein Lagekartenführer erstellt eine geographische Übersicht über alle Einsatzstellen und markiert den jeweiligen Status (rot ⊗ nicht in Bearbeitung, gelb ⊗ in Bearbeitung, grün ⊗ abgearbeitet) farblich.

Ausrüstung

Haupt-Arbeitsgerät der Einheit ist der Einsatzleitwagen (ELW). Ausstattungsmerkmale des Fahrzeuges sind:

  • Funkgeräte für den 2m- und 4m-Bereich
  • Einsatzliteratur, Kartenmaterial, Objekt- und Lagepläne, sowie Checklisten
  • Mittel zur Lagedarstellung und Dokumentation (Flipchart, Magnettafeln, Schreibmaterial)
  • Absicherungs- und Kennzeichnungsmaterial
  • Ein Rechner, mit Zugriff auf Pläne und Karten sowie einem Internetzugang
  • Eine Telefonanlage u.A. mit mehreren mobilen Telefonen

Einsatzgebiet, Funktionen und Alarmierung

Die Führungsunterstützungseinheit wird ausschließlich im Stadtgebiet Göppingen (Innenstadt und Stadtbezirke) tätig. Je nach konkreter Einsatzlage baut sich die Führungseinheit personell auf. Mindestens sind dies ein Führungsassistent (Gruppenführer/Zugführer/Verbandsführer) sowie ein Melder (Funker). In der Regel rückt der ELW mit einer Besatzung von vier Einsatzkräften (Führer der Führungsunterstützungsgruppe, Lagekartenzeichner und zwei Sprechfunkern) aus, die vier Grundfunktionen im Einsatzfall übernehmen. Die Führungseinheit bildet zusammen mit dem Einsatzleiter an der Einsatzstelle die Einsatzleitung. Die Alarmierung erfolgt über Funkmeldeempfänger mit einer separaten Alarmierungsschleife.

Hauptfeuerwache

Mörikestraße 12
73033 Göppingen
Deutschland

Telefon: 07161 6509500
Mail: fuehrungsunterstuetzung@feuerwehr-goeppingen.de

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Historische Einordnung

In den 1990er Jahren kam es durch geänderte Bedrohungslagen zu Neustrukturierungen im Deutschen Katastrophenschutz und der Auflösung von Bundes-Katastrophenschutzeinheiten. Katastrophenereignisse wie das Zugunglück in Eschede, der Sturm Lothar, diverse Waldbrände und verschiedene Hochwasserereignisse, auch bei uns im Landkreis, haben die Notwendigkeit gezeigt organisationsübergreifend besser zusammen zu arbeiten.

Um größere Schadenslagen geordnet und strukturiert abarbeiten zu können, bedarf es einer klaren Führungsorganisation sowie entsprechender Ausstattung. Grundlage hierzu bietet die im Jahr 1999 eingeführte Feuerwehr-Dienstvorschrift 100 - FwDv 100 "Führung und Leitung im Einsatz". In dieser Dienstvorschrift wird das einheitliche Führungssystem der Feuerwehren beschrieben. Diese Dienstvorschrift kommt ursprünglich aus dem Katastrophenschutz des Bundes und wurde zwischenzeitlich in allen Hilfs- und Rettungsorganisationen in Deutschland eingeführt, die Führungseinheiten in den Einsatz bringen (Rettungsdienst-Dv 100, THW-Dv 1-100). Die Dienstvorschriften wurden auf die jeweiligen Organisationen angepasst.

Das damals neu eingeführte und vereinheitlichte Führungssystem nahm die Feuerwehr Göppingen zum Anlass, sich näher mit dem Thema auseinanderzusetzen. Insbesondere lokale Feuerwehreinsätzen der Führungsstufe C sollten zukünftig von der Feuerwehr Göppingen eigenständig abwickelt werden können. Bei der Führungsstufe C ist ein Verband im Einsatz tätig und der ELW wird von einer Führungseinheit betrieben. Deswegen wurde im Jahr 2005 ein Einsatzleitwagen (ELW 1) beschafft. Nach einer Erfahrungs- und Entwicklungsphase erfolgte im Jahr 2008 die formale Gründung einer eigenen Führungsunterstützungsgruppe.

Ansprechpartner

Matthias Bliederhäuser-Nille

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