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Auf Wald- und Vegetationsbrände vorbereitet sein

Die vermehrt auftretenden und langanhaltenden Hitzeperioden führen zu einer erhöhten Vegetationsbrandgefahr. Daher ist es für viele Feuerwehren immer wichtiger, sich verstärkt auf solche Einsatzszenarien planerisch vorzubereiten, um im Einsatzfall bestmöglich handeln zu können.  

Unter Vegetationsbrand als Oberbegriff versteht man in Europa typischerweise Wald- und Flurbrände.

Vegetationsbrände werden z.B. durch den Menschen (fahrlässig oder vorsätzlich), durch Fahrzeuge (z.B. heiße Abgasanlagen, Fahrzeugbrände, Funkenflug aus landwirtschaftlichen Maschinen, Dampflokomotiven oder Heißläufer von Bremsen oder Achsen von Waggons), Blitzschläge, Selbstentzündung (durch exotherme Oxidationsreaktion, z.B. von Kohle ) verursacht. Die oft als Ursache erwähnten Glasscherben oder Flaschenböden („Brennglaseffekt“) sind nicht verifiziert und müssen als Mythen bzw. „Urbane“ oder eher „Wildland Legenden“ betrachtet werden.

Führungskräfte aus Bartenbach haben eine verbesserte Einsatzplanung für ihren Stadtbezirk ausgearbeitet und vorgelegt. Die (theoretischen) Vorbereitungen und die neu beschafften Gerätschaften wurden nun erstmalig einem Praxistest unterzogen. Mit hervorragenden Ergebnissen, die jedoch auch weitere Beschaffungen notwendig machen.  

Der Bartenbacher Löschzug 6 ist für die größte Gemarkung in Göppingen, die Krettenhöfe, den Teilort Lerchenberg sowie einen erheblichen Teil des Waldgebietes Oberholz zuständig. Viele der Wege des Waldgebietes sind eng und unbefestigt und somit nahezu nicht mit den Löschfahrzeugen zu befahren. Deswegen wurde überlegt, ob und inwieweit eine lokale Brandbekämpfung und Wasserversorgung mit Traktoren sowie einer direkte Wasserabgabe aus Güllefässern eine Lösung darstellen könnte.

Corona-bedingt wurde der praktische Test nur von Führungskräften in Bartenbach, den örtlichen Landwirten und dem Kommandanten der Göppinger Feuerwehr, Karlheinz Widmeyer, durchgeführt. Insbesondere die Vorgehensweise bei der Befüllung der Güllefässer durch Saugrohre der Größe A und die Wasserabgabe über die Güllefässer-Pumpen mit B-Rohren wurde eingehend getestet. Vorbereitend hierzu wurden passende Füllstutzen für die jeweiligen Güllefässer der örtlich verfügbaren Landwirte beschafft.

Im Ergebnis hat sich gezeigt, dass eine wirksame Wasserabgabe über die Güllefässer mit ausreichendem Druck möglich ist und ein schnelles Eingreifen bei lokalen Wald- und Vegetationsbränden realisiert werden kann.

Aus den gewonnen Übungserkenntnissen erfolgen weitere Beschaffungen für den Löschzug 6. Zusätzliche Funkgeräte sind zum Beispiel für den Löschzug 6 Bartenbach notwendig, um die notwendigen Abstimmungen zwischen den Einsatzkräften vornehmen zu können. Darüber hinaus werden standardisierte Einsatzpläne mit Feinkonzepten für das Waldgebiet durch die örtlichen Führungskräfte angefertigt. Nach der endgültigen Finalisierung dieser Unterlagen werden die Daten und Einsatzmittel in den Leitstellenrechner übernommen. Diese Maßnahmen führen zu einer Minderung der örtlichen Gefahrenlage und somit zu einer Verbesserung der örtlichen Sicherheitslage.

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