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Ausflug nach Friedrichshafen

Die Altersabteilung der Feuerwehr Göppingen unternahm kürzlich einen erlebnisreichen Ausflug nach Friedrichshafen am Bodensee.

Zunächst ging es zum Zeppelin Museum. Die beeindruckende Ausstellung zur Geschichte der Luftschifffahrt,
ergänzt durch zahlreiche Originalexponate und interaktive Stationen, begeisterte alle Teilnehmer. Besonders der begehbare Nachbau eines Teils
der LZ 129 Hindenburg hinterließ bleibenden Eindruck.
 
Anschließend und bei bestem Wetter stand eine Besichtigung des Löschbootes der Feuerwehr Friedrichshafen auf dem Programm.
Die Kameraden vor Ort gewährten spannende Einblicke in die Technik und Einsatzmöglichkeiten des modernen Wasserfahrzeugs, das auf dem Bodensee
für den Brand- und Umweltschutz sowie für Hilfeleistungen eingesetzt wird.

Zum Abschluss des gelungenen Tages kehrte die Gruppe in ein gemütliches Gasthaus ein. Bei gutem Essen und angeregten Gesprächen klang
der Tag in geselliger Runde aus.

Notladung des Zeppelins 5 in Jebenhausen

Man schrieb das Jahr 1908 als das fünfte Luftschiff des Grafen Zeppelin auf Kiel gelegt wurde. Der Bau ging gut voran und bereits am 26. Mai 1909 startete LZ 5 zum
Jungfernflug.

Kurz darauf fand in der Zeit vom 29. Mai 1909 bis 02. Juni 1909 eine vielbeachtete Fahrt vom Bodensee nach Bitterfeld und zurück statt. Hierbei wurden 1.194 Kilometer
in 38 Stunden und 40 Minuten zurückgelegt.

Auf der Rückfahrt kam es am 31. Mai 1909 um 11 Uhr 30 vormittags zu einem Unglück. Der Steuermann Georg Hacker berichtet darüber in seinem Buch "Die Männer von
Manzell": Um 10 Uhr wurde in 530 Meter Höhe Plochingen überfahren. Wir lagen jetzt über 36 Stunden in der Luft. Der Graf rief mir zu: "Über Göppingen nach Ulm!"
Dicht vor Göppingen sagte seine Exzellenz plötzlich und unerwartet: "Wir wollen landen!" Ihm war wohl die fortschreitende Erschöpfung der ganzen Besatzung mit
einem Male aufgefallen.

Oberingenieur Dürr löste Lau am Höhensteuer ab und ging mit dem Schiff sofort auf 1.400 Meter, um Gas abzublasen, weil das Schiff zu leicht war. Indessen suchte Graf
Zeppelin mit mir nach einem günstigen Landeplatz. Wir wählten eine freie Fläche auf einer Anhöhe südlich von Göppingen, das wir 11 Uhr 08 in 1.220 Meter Höhe
überflogen.
Dürr war inzwischen steil herab gegangen, ließ aber unten angekommen, das Schiff in der stark abwärts geneigten Schräglage stehen. Wir fuhren über eine Talmulde an der
Westseite der Hochfläche, auf der gelandet werden sollte. An Steuerbord grüßte das Dörfchen Jebenhausen. Wir näherten uns rasch dem Abhang einer Höhe und deren Baumkrone. Die Fahrthöhe kam mir zu niedrig vor und ich befürchtete bei der Schräglage des Luftschiffes ein vorzeitiges Herabdrücken des Schiffes auf den Boden. Einen Augenblick später hörte ich von vorn her ein Krachen, verspürte einen leichten Ruck - das Schiff stand still, legte sich waagrecht. Die vordere Gondel berührte leicht den Boden. Wir waren mit der Spitze aufgestoßen.
Ich sprang aus der Gondel und lief bergan zur Spitze. Hier sah ich zu meinem Schrecken, daß die Äste eines Birnbaumes die Hülle der beiden vordersten Abteilungen hinter der unbeschädigten Spitzenkappe bis über den First hinaus durchstoßen hatten. Die beiden vordersten Gaszellen waren leergelaufen, das Höhensteuer abgerissen. Das geknickte Aluminiumgerippe hatte sich fest mit den starken Ästen und dem Baumstamm verwickelt, sodaß LZ 5 gut verankert dalag. Der Unfall wurde schnell von Anwohnern bemerkt und es kam zu einem Zustrom von Schaulustigen und es ging an dem "Landeplatz" zu wie auf einem Volksfest. Die Luftschiffspitze wurde in Höhe der vorderen Gondel mittels Hopfenstangen und Latten provisorisch repariert und trat aus eigenem Antrieb die Heimreise nach Friedrichshafen an. Aus dem Holz des "verflixten" Birnbaumes wurden später
Andenken hergestellt und der Graf erhielt einen geschnitzten Holznußknacker zur Erinnerung an diesen Unfall.

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