In der Adventszeit steigt das Brandrisiko
Die Feuerwehr Göppingen möchte zum Adventsbeginn zu einer besonderen Aufmerksamkeit im Umgang mit Kerzen, der Adventsdekoration und der häuslichen Elektronik hinweisen.
Flackernde Lichter verbreiten in der dunklen Jahreszeit besinnliche Stimmung in der Wohnung. Wenn jedoch aus dem romantischen Kerzenschein ein richtiges Feuer wird, ist es ganz schnell aus mit der Besinnlichkeit.
„Leider steigt jedes Jahr um die Weihnachtszeit die Zahl der Brände deutlich an“, so Feuerwehrkommandant Karlheinz Widmeyer und beruft sich dabei auf aktuellen statistischen Zahlen des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft. 2019 registrierten die Versicherer in der Advents- und Weihnachtszeit mit 29.000 Bränden etwa 9.000 mehr als in einem Vergleichsmonat im Frühjahr oder Herbst.
„Bitte lassen Sie brennende Kerzen niemals unbeaufsichtigt“, appelliert Widmeyer an die Bürgerinnen und Bürger. Dass Kerzen niemals unbeaufsichtigt brennen sollten, zählt zum kleinen Einmaleins des Brandschutzes. „Dennoch wird diese Regel zu oft missachtet“, so Widmeyer weiter.
Gerade in diesem Jahr ist wegen der Corona-Einschränkungen davon auszugehen, dass mehr Menschen als sonst zu Hause bleiben und es sich bei Kerzenschein gemütlich machen. Umso wichtiger ist es, sehr aufmerksam im Umgang mit Kerzen, der Adventsdekoration und der elektrischen Ausstattung zu sein sowie auf ein paar Grundregeln zu achten.
Besonders häufig sind ältere Menschen von Wohnungsbränden betroffen. Das Risiko, bei einem Wohnungsbrand ums Leben zu kommen, ist für Senioren doppelt so hoch wie für den Rest der Bevölkerung. Mobilität, Sinneswahrnehmung und Reaktionsfähigkeit nehmen mit zunehmendem Alter ab. Erschwerend kommt hinzu, dass Senioren oft veraltete Elektrogeräte wie beispielsweise Wasserkocher ohne Abschaltautomatik, Heizdecken oder brüchige Anschlusskabel verwenden. Laut Statistik entsteht jeder vierte Wohnungsbrand durch einen elektrischen Defekt.
Im Alter wird der Mensch vergesslich. Man lässt eine Kerze brennen und schläft ein. Normale Kerzen können herunterbrennen und unter Umständen das Adventsgesteck oder die Tischdecke in Brand setzen. Daher sollte man generell auf echte Kerzen besser verzichten. Besser ist es, auf Kerzennachbildungen mit LED-Technik zu setzen. Die heute zu kaufende Generation ist von echten Kerzen kaum noch zu unterscheiden und sorgt für eine stimmungsvolle Atmosphäre. Sie kann jedoch keinen Brand auslösen, weil es kein offenes Feuer mehr gibt. Familienmitglieder und Angehörige können beispielsweise beim Adventskaffee die Gelegenheit nutzen, die Wohnungen auf ausreichenden Brandschutz hin zu überprüfen und auf Vorsichtsmaßnahmen hinzuweisen. Dazu gehört auch die Prüfung der Rauchwarnmelder. „Rauchwarnmelder retten Leben – das ganze Jahr über. Rauchwarnmelder geben rechtzeitig Warnsignale und verringern so die Gefahr, dass sich Brände unbemerkt entwickeln und Menschenleben gefährden", so der Kommandant der Feuerwehr Göppingen.
Mit ein paar Vorsichtsmaßnahmen lassen sich Brände vermeiden. So gibt´s keine „böse“ Bescherung.
Zusammenfassend lassen sich die wichtigsten Brandschutzmaßnahmen an Weihnachten wie folgt festhalten, damit die schönste Zeit des Jahres weniger gefährlich ist:
- Den Weihnachtsbaum nicht mit echten Kerzen oder Wunderkerzen bestücken. Der Einwand, dass es schon immer so gemacht wurde, weil es so schön ist, zählt nicht. Sicherheit geht vor!
- Kerzen gehören immer in eine standfeste, nicht brennbare Halterung.
- Stellen Sie Kerzen nicht in der Nähe von brennbaren Gegenständen oder an einem Ort mit starker Zugluft auf.
- Lassen Sie Kerzen niemals unbeaufsichtigt brennen!
- Löschen Sie Kerzen an Adventskränzen und Gestecken rechtzeitig, bevor sie ganz heruntergebrannt sind.
- Tannengrün trocknet mit der Zeit aus und ist dann umso leichter entflammbar – ziehen Sie solche Brandfallen rechtzeitig aus dem Verkehr.
- In Haushalten mit Kindern sind elektrische Kerzen ratsam. Diese sollten den VDE-Bestimmungen entsprechen.
- Achten Sie bei elektrischen Lichterketten – etwa auf dem Balkon – darauf, dass Steckdosen nicht überlastet werden.
- Bei Lichterketten die Kabel auf defekte Isolierung und mögliche Kabelbrüche kontrollieren.
- Elektrogeräte und Elektrokabel regelmäßig kontrollieren. Gegebenenfalls ältere Geräte austauschen.
- Heizdecken und Heizstrahler vom Elektromeister überprüfen lassen.
Und wenn es doch einmal brennt: Rufen Sie die Feuerwehr über die Notrufnummer 112. Grundsätzlich gilt dabei immer: Bewahren Sie einen kühlen Kopf und vermeiden Sie Panik.