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Informationsveranstaltung zur Vegetationsbrandbekämpfung in Bartenbach

Brandgefahr steigt

Die letzten Jahre waren in Deutschland im Durchschnitt wieder viel zu warm und vor allem viel zu trocken. Das Ergebnis waren zahlreiche kleinere und größere Vegetationsbrände in Deutschland; im Einzelfall sogar mit einer Einsatzdauer von mehreren Wochen. Mit jeder Hitzewelle bzw. längeren Trockenheit nehmen die Brände in der Vegetation tendenziell zu. Deswegen rechnet auch die Feuerwehr Göppingen zukünftig mit einem vermehrten Einsatzaufkommen in der Vegetation. Unter Vegetationsbrand als Oberbegriff versteht man in Europa typischerweise Wald- und Flurbrände.

Informationsveranstaltung in Bartenbach

Im Göppinger Stadtbezirk Bartenbach gehen seit Monaten Führungskräfte folgender Frage nach:

Was muss die Einsatzvorbereitung und -planung bei Wald- und Flurbränden in Bartenbach beinhalten?

In einer Informationsveranstaltung für alle Führungskräfte der Feuerwehr Göppingen ist man nun auf diese Frage grundlegend eingegangen.

Konkrete Themen und Diskussionspunkte der Informationsveranstaltung waren:

  • Löschwasserversorgung und Löschmaßnahmen
  • Technik u. Fassungsvermögen der Güllefässer der örtlichen Landwirte (insgesamt 23.000 L Wasser)
  • Gebietseinteilung und Bereitstellungsräume für nachrückende Einsatzfahrzeuge
  • Einsatzpläne sowie Alarm- und Ausrückordnung

Kommandant Widmeyer: "Ein geländefähiges Mehrzweckfahrzeug, spezielle Schutzkleidung und weitere Ausrüstung für die Wald- und Flurbrandbekämpfung ist notwendig und wird beschafft".

Ein ausgearbeitetes Konzept zur Vegetationsbrandbekämpfung beschreibt nun Kriterien und Formulare für den Stadtteil Bartenbach.

Ursachen von Vegetationsbränden

Bei der Mehrzahl der Waldbrände, rund 52 %, konnte 2020 keine Ursache ermittelt werden. In Fällen, in denen eine Ursache bestimmt werden kann, sind im Wesentlichen zwei Faktorenkomplexe von besonderer Bedeutung für das Waldbrandgeschehen: Zum einen das menschliche Handeln (Brandstiftung und Fahrlässigkeit) und zum anderen das Klima⁠- bzw. Witterungsgeschehen.

Quelle: Waldbrände | Umweltbundesamt

Die oft als Ursache erwähnten Glasscherben oder Flaschenböden („Brennglaseffekt“) sind wissenschaftlich nicht verifiziert und müssen demnach als Mythos gelten. Bereits eine Untersuchung im Jahr 2005 hat dies eindeutig für verschiedene Glastypen und -formen gezeigt. In keinem Fall gelang es, die nötigen Zündtemperaturen (ca. 300 °C) zu erreichen, so dass es trotz idealer Bedingungen in keinem Fall zur Zündung kam.

Quelle: http://www.soil.tu-bs.de/download/downloads/pubs/2007.AFZ-18-990-TMueller-Verursacht-Glas-Waldbraende.pdf

Zusatzinformationen vom Deutschen Feuerwehrverband

Waldbrände sind für den Deutschen Feuerwehrverband (DFV) seit Beginn der Dürre im Jahr 2018 zu einem wachsenden Problem geworden, da sich die Anzahl der Brände seitdem vervielfacht hat – von 424 Waldbränden im Jahr 2017 (geschädigte Fläche: 395 Hektar) auf 1.708 Waldbrände in 2018 (2.349 Hektar) und 1.523 Brände in 2019 (2.711 Hektar). „Die Anzahl der Waldbrände, aber auch das Ausmaß einzelner Brände haben deutlich zugenommen“, sagte Karl-Heinz Knorr, DFV-Vizepräsident.

Der Feuerwehrverband fordert daher eine größere Investition in Ausbildung, Ausrüstung, Schutzkleidung und Technik, um sich auf die Anforderungen in den brennenden Wäldern einzustellen. „Ein Schwerpunkt muss auf die Aus- und Fortbildung gelegt werden, um die Feuerwehrmänner und -frauen auf die Gefahren in den Wäldern vorzubereiten“, so der Vizepräsident des DFV. „Gleichzeitig muss verstärkt in entsprechende Schutzkleidung und Fahrzeuge wie etwa das Waldbrand-Tanklöschfahrzeug investiert werden.“

Quelle: Feuerwehrverband und Waldeigentümer warnen vor Zunahme von Waldbränden - Feuerwehrverband

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